Kurzzeitvermietung vs. langfristige Vermietung – Airbnb & Co. im Spannungsfeld
Die Wohnungsvermietung in Deutschland steht zunehmend im Spannungsfeld zwischen traditioneller Langzeitvermietung und der wachsenden Nachfrage nach Kurzzeitvermietungen über Plattformen wie Airbnb. Für Mieter, Vermieter und Investoren stellt sich die Frage, welche Strategie langfristig sinnvoll ist und welche Chancen und Risiken mit beiden Modellen verbunden sind. Im Jahr 2025 wird die Dynamik von gesetzlichen Regelungen, wirtschaftlichen Entwicklungen und dem Verhalten von Reisenden und Mietern geprägt. Wer die Unterschiede und Potenziale kennt, kann Entscheidungen fundierter treffen und mögliche Risiken minimieren.

Grundlagen der Mietmodelle: Langfristig vs. Kurzfristig
Die Wahl zwischen Kurzzeit- und Langzeitvermietung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Langfristige Vermietung:
- Mietvertrag über mindestens 12 Monate, oft mehrere Jahre.
- Planbare Einnahmen und stabile Mietverhältnisse.
- Regelungen zu Mietpreisbremse, Kappungsgrenze und Nebenkostenabrechnung müssen beachtet werden.
Kurzzeitvermietung:
- Vermietung für Tage oder Wochen an Touristen oder Geschäftsreisende.
- Höhere potenzielle Einnahmen pro Tag, aber weniger Planungssicherheit.
- Stärkere Schwankungen je nach Saison, Tourismusentwicklung und Plattformbedingungen.
Die Entscheidung hängt daher nicht nur von Renditeerwartungen, sondern auch von regionalen Gegebenheiten, rechtlichen Rahmenbedingungen und der eigenen Risikobereitschaft ab.
Wirtschaftliche und rechtliche Faktoren
Wirtschaftliche Einflüsse:
- Nachfrage: Touristische Hotspots und städtische Zentren bieten für Kurzzeitvermietungen attraktive Renditen.
- Inflation und Zinsniveau: Hohe Bau- und Finanzierungskosten beeinflussen die Renditeerwartungen von Vermietern.
- Betriebskosten: Kurzzeitvermietungen verursachen höhere Kosten für Reinigung, Verwaltung und Einrichtung.
Rechtliche Rahmenbedingungen:
- Mieterschutzgesetze: Langfristige Mieten unterliegen starken Regulierungen.
- Zweckentfremdungsgesetze: Viele Städte wie Berlin, München oder Hamburg beschränken Kurzzeitvermietungen, um Wohnraum zu sichern.
- Steuerliche Aspekte: Kurzzeitvermietung unterliegt Einkommenssteuerpflicht, Umsatzsteuer kann relevant werden.
Diese Faktoren machen deutlich, dass die Wahl des Vermietungsmodells stark vom Standort, den geltenden Gesetzen und den eigenen finanziellen Zielen abhängt.
Chancen und Risiken im Vergleich
Einnahmen | Stabil, planbar | Höher, aber schwankend |
Verwaltung | Geringerer Aufwand | Höherer Aufwand: Reinigung, Buchung, Service |
Leerstandsrisiko | Niedrig | Höher, abhängig von Saison und Nachfrage |
Rechtliches Risiko | Moderat | Hoch, bei Verstößen gegen Zweckentfremdung |
Flexibilität | Gering, langfristige Bindung | Hoch, kurzfristige Anpassung möglich |
Zielgruppe | Mieter, Familien, Singles | Touristen, Geschäftsreisende |
Erkenntnis: Wer die Chancen der Kurzzeitvermietung nutzen möchte, muss neben höherem Verwaltungsaufwand auch die rechtlichen Risiken berücksichtigen. Langfristige Vermietung bietet mehr Stabilität, geringere Kosten und planbare Einnahmen, jedoch oft niedrigere Renditen.
Regionale Unterschiede 2025

Die Attraktivität beider Modelle hängt stark vom Standort ab:
- Ballungsräume und touristische Zentren: Hier sind Kurzzeitvermietungen besonders lukrativ. Städte wie Berlin, München oder Hamburg verzeichnen hohe Touristenzahlen und eine wachsende Nachfrage nach kurzfristigen Unterkünften.
- Mittelstädte: Kurzzeitvermietung lohnt sich oft nur saisonal, langfristige Vermietung bleibt stabiler.
- Ländliche Regionen: Kurzzeitvermietungen sind selten rentabel, während Langzeitvermietung die bevorzugte Strategie bleibt.
Tabelle – Durchschnittliche Renditen 2025 (fiktiv)
Region | Langzeitmiete (€ / Monat) | Kurzzeitmiete (€ / Tag) | Renditepotenzial Kurzzeit |
---|---|---|---|
München | 1.500 € | 120 € | Hoch |
Berlin | 1.200 € | 90 € | Hoch |
Leipzig | 750 € | 60 € | Mittel |
Ländliche Region Bayern | 600 € | 30 € | Niedrig |
Die Tabelle zeigt, dass städtische Zentren das größte Potenzial für Kurzzeitvermietungen bieten, während ländliche Regionen eher auf stabile Langzeitmieten angewiesen sind.
Politische Eingriffe und ihre Wirkung
Die Politik spielt eine entscheidende Rolle im Mietmarkt 2025:
- Zweckentfremdungsgesetze: Viele Städte begrenzen Kurzzeitvermietungen, um Wohnraum für Dauerbewohner zu sichern.
- Förderprogramme für Wohnungsbau: Staatliche Investitionen in sozialen Wohnungsbau können langfristig den Druck auf den Mietmarkt mindern.
- Regulierungen bei Plattformen: Plattformen wie Airbnb müssen oft Meldesysteme implementieren, um illegale Kurzzeitvermietungen zu verhindern.
Politische Eingriffe können kurzfristig die Rendite der Kurzzeitvermietung reduzieren, langfristig jedoch das Wohnangebot stabilisieren.
Handlungsempfehlungen für Vermieter
- Marktanalyse vor Investition: Prüfen, ob Kurzzeit- oder Langzeitvermietung im Standort wirtschaftlich sinnvoll ist.
- Rechtliche Prüfung: Sicherstellen, dass alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind, insbesondere Zweckentfremdungsgesetze.
- Kosten-Nutzen-Abwägung: Verwaltungsaufwand, Reinigungskosten und Steuern berücksichtigen.
- Flexibilität einplanen: Bei temporären Plattformen kann kurzfristig zwischen Kurzzeit- und Langzeitvermietung gewechselt werden.
- Mieterbindung: Langfristige Mieter bieten stabile Einnahmen, geringe Fluktuation und weniger Verwaltungsaufwand.
Chancen für Investoren 2025
Investoren müssen die aktuellen Trends genau beobachten:
- Hotspot-Investitionen: In Städten mit hohem Tourismus kann Kurzzeitvermietung attraktive Renditen bieten.
- Diversifikation: Kombination aus Kurzzeit- und Langzeitvermietung kann Risiko streuen.
- Digitalisierung nutzen: Automatisierte Buchungs-, Abrechnungs- und Verwaltungssoftware reduziert Aufwand und Kosten.
- Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Immobilien erhöhen Attraktivität und senken Nebenkosten, sowohl für Kurzzeit- als auch für Langzeitmieter.
Fazit: Chancen und Risiken im Vermietungsmarkt 2025
Der Vermietungsmarkt 2025 steht zwischen Stabilität und Flexibilität. Kurzzeitvermietungen bieten höhere Einnahmenpotenziale, sind jedoch schwankungsanfälliger und rechtlich stärker reguliert. Langfristige Vermietung bietet planbare Einnahmen, weniger Aufwand und rechtliche Sicherheit, jedoch geringere Renditechancen.
Wer als Vermieter oder Investor den Markt versteht, regionale Unterschiede kennt und rechtliche Rahmenbedingungen beachtet, kann beide Strategien gezielt nutzen oder kombinieren. Entscheidend ist nicht nur die kurzfristige Rendite, sondern auch die langfristige Sicherheit und Wertstabilität der Immobilie.